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von Macherinnen und Machern
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Ortskernstärkung im Mittelpunkt
Rund um das Café 1685 in der Strauchgasse in Treysa fanden zum ersten „Tag der Innenentwicklung“ in der LEADER-Region Schwalm-Aue viele Aktivitäten statt. Zwei leerstehende Gebäude in der direkten Nachbarschaft zum Café wurden für Besucherinnen und Besucher an dem Tag geöffnet.
In Gesprächen und Vorträgen drehte sich alles rund um die Themen Denkmalschutz, Umnutzung, Ortskernstärkung und Baukultur. Als besonderes Highlight fand ein Zeichenkurs „Urban Sketching“ statt, bei dem sich die Teilnehmenden auf kreative Weise mit dem Ortsbild beschäftigten.
Die LEADER-Region Schwalm-Aue hatte zusammen mit der Stadt Schwalmstadt und den Altstadtfreunden Treysa zum ersten Tag der Innenentwicklung in die Strauchgasse in Treysa eingeladen. Bereits zur Eröffnung am Vormittag waren viele Besucher gekommen, um einen Blick hinter die Fassaden der leerstehenden Gebäude Strauchgasse 3 und 4, einem ehemaligen Wohn- und Geschäftshaus und der ehemaligen Schmidt‘schen Gaststätte zu werfen. „Meine Tante hat im Obergeschoss der Gaststätte gewohnt und ich habe dort auch schon übernachtet“, erzählt eine Besucherin. Solche und andere Erinnerungen wurden bei der Besichtigung ausgetauscht. Die Altstadtfreunde hatten im Erdgeschoss der Schmidt’schen Gaststätte mit Wohnzimmerlampen und Sitzmöglichkeiten eine gemütliche Atmosphäre geschaffen, wo Interessierte eine Fülle an Informationsmaterial rund um den Themenkomplex Ortskernstärkung und Baukultur erwartete. Vom Obergeschoss wurde einem ein freier Blick ins Dachgebälk geboten. An Fähnchen ausgehängte zukünftige Nutzungsideen regten zu Gesprächen mit Vertretern der Altstadtfreunde an.
Jeanny Meschkat von der Denkmalschutzbehörde des Schwalm-Eder-Kreises bot einen Rundgang durch das Erdgeschoss des gegenüberliegenden Wohn- und Geschäftshauses an, in dem sich auch noch die ehemalige Werkstatt eines Schmieds befindet. Sie machte dabei auf Details im Gebäude aufmerksam, die unter Denkmalschutz stehen. Im anschließenden Vortrag erklärte sie, warum Denkmalschutz wichtig ist und räumte zugleich mit vielen Vorurteilen auf. „Wir sind keine Verhinderer, sondern beraten und begleiten Eigentümer einer historischen Immobilie und loten gemeinsam aus, was möglich ist“, stellte Meschkat heraus und zeigte gute Beispiele moderner und trotzdem denkmalgerechter Sanierung.
Bürgermeister Tobias Kreuter nahm die Veranstaltung zum Anlass, die kostenlosen Beratungsangebote im Rahmen des Projekts möglichmachen - Bauen und Wohnen in der Schwalm-Aue zu bewerben, die von den kommunalen Baulotsen über die Energieberatung bis zur Erstberatung bei architektonischen Fragen reichen.
Auch Architekt Sebastian Fawier war vor Ort, der für das Wohn- und Geschäftshaus in der Strauchgasse 3 Entwürfe gemacht hatte, wie eine moderne, zukünftige Nutzung dort aussehen könnte. Die Grundrisse und Ansichten waren an Plakatwänden ausgestellt. Ein riesiges Fassadenbanner zeigte Einsichten in das Gebäude.
Ganz begeistert war Stadtzeichner Malte Wulf von der Vielzahl der Motive in der Altstadt Treysa. Schon bevor der eigentliche Kurs begann, hatte er bereits mehrere Skizzen gefertigt, unter anderen von der ehemaligen Schmidtschen Gaststätte. Rund 12 Teilnehmende wurden an die Zeichentechnik „Urban Sketching“ herangeführt und erlebten den Stadtraum mit all seinen historischen Details sehr intensiv.
„Uns geht es bei der Veranstaltung auch darum, den Blick wieder verstärkt auf den Ortskern, seine Schönheiten und Potentiale zu lenken“, sagt Bürgermeister Tobias Kreuter. Warum steht ein Gebäude leer und was ließe sich daraus machen? Solche und ähnliche Fragen bestimmten die Gespräche und Diskussionen des Tages.
Der abschließende „Netzwerk-Stammtisch“ zum Thema Baukultur und Ortskernstärkung bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, von den Aktivitäten anderer zu erfahren und in den Austausch zu treten. Ein solches Stammtischformat soll wiederholt werden. „Nur im Zusammenspiel von Kommunen, Bürgerengagement, Gebäudeeigentümern und Denkmalschutzbehörde lässt sich etwas bewegen bei der Stärkung und Belebung historischer Ortskerne“, ist Regionalmanagerin Sonja Pauly überzeugt.
Rund 50 Personen kamen im Laufe des Tages beim Tag der Innenentwicklung vorbei, ließen sich informieren und tauschten sich aus. Insgesamt sind die Veranstalter sehr zufrieden mit dem ersten Tag der Innenentwicklung und planen eine Wiederholung.
Fotos: Jörg Döringer, Christina Hallenberger