Sebastian Fawier und Dana Canda
Dreiseitenhof in Zimmersrode

Eine Vision wird zur Realität

Als der Architekt Sebastian Fawier im Jahr 2011 den heruntergekommenen Dreiseitenhof in Zimmersrode erwarb, stand er vor einer gewaltigen Aufgabe. Der Hof mit einer Fläche von 4.000 Quadratmetern war unbewohnbar, eine Scheune einsturzgefährdet. Doch Sebastian Fawier sah direkt das Potenzial: „Ich bin immer wieder daran vorbeigefahren und wusste, hier kann etwas Besonderes entstehen.“

Nach zweijähriger Suche entschied er sich zusammen mit seiner Frau Dana Canda für den Kauf. Unterstützt von Familie und Freunden begannen sie mit der Sanierung des denkmalgeschützten Ensembles aus Wohnhaus und Scheunen, auch um neuen Wohnraum zu schaffen. Fawier war von Anfang an bewusst, dass die Restaurierung ein Projekt für mindestens zehn Jahre werden würde.

1898

Baujahr der Scheune

2023

Fertigstellung des Umbaus

2

moderne Wohnungen

Schrittweise Sanierung: 2012 bis 2023

2012–2016: Entkernung und Sanierung des Wohnhauses
Der erste Schritt war die Entkernung des verwahrlosten Wohnhauses sowie die Wiederherstellung des Hofes und des rückseitigen Gartens.

Sebastian Fawier und Dana Canda verbrachten fast ihre gesamte freie Zeit auf der Baustelle und konkretisierten bei der Entkernung des Wohngebäudes immer mehr, was hier entstehen sollte.

In enger Zusammenarbeit mit seinem Vater Arnold Fawier, einem Experten für Fachwerkbauten, wurde das Wohnhaus bis 2016 vollständig saniert. Während sein Vater handwerkliches Wissen einbrachte, kümmerte sich Sebastian Fawier um Bauanträge und die Abstimmung mit dem Denkmalamt. Durch den Ausbau des Daches und eine neue Wohnraumaufteilung entstanden über 200 Quadratmeter Wohnfläche, aufgeteilt in zwei Wohnungen. Der Stil: eine Kombination aus Fachwerk-Charme und modernem Design. Mit freigelegten Balken, weiß verputzten Wänden sowie Lehmputz an einigen Decken und Wänden entstand eine luftige und gut belichtete Maisonette-Wohnung.

2018–2023: Umbau der Scheune
Die zweite Bauphase widmete sich der Scheune von 1898. Aufgrund statischer Probleme musste sie fast vollständig neu errichtet werden. Das Erdgeschoss wurde zu Garagen und Lagerflächen umfunktioniert, während im Obergeschoss und Dachgeschoss zwei moderne Wohnungen mit je ca. 120 m² Wohnfläche entstanden. Große Panoramafenster bieten einen Blick in den Bauerngarten und ökologische Technologien wie eine Luft-Wärmepumpe und nachhaltige Dämmung setzen neue Standards. Auch hier wurde Altes mit Modernem kombiniert, um eine besondere Wohnatmosphäre zu schaffen.

Herausforderungen und Durchhaltevermögen

Die Covid-Pandemie und steigende Rohstoffpreise stellten Sebastian Fawier vor zusätzliche Herausforderungen. Doch mit Unterstützung seiner Frau Dana und seiner Familie hielt er durch und fand stets Lösungen. „Man darf nicht auf halbem Weg aufhören oder zu sehr ins Straucheln kommen. Ich habe unheimlich viel Spaß am Bauen und habe mich stets auf meinen Kampfgeist verlassen können“, war sein Credo.

Ein beeindruckendes Ergebnis

Heute, über ein Jahrzehnt später, erstrahlt der Hof in neuem Glanz. „Es ist überwältigend, die Entwicklung zu sehen“, sagen Dana Canda und Sebastian Fawier. Der Dreiseitenhof ist nicht nur ein Ort zum Leben geworden, sondern ein gelungenes Beispiel dafür, wie historische Bausubstanz mit moderner Technik und Ästhetik vereint werden kann.