Alexander Inden und Alisa Jung
Baulotsen in Schwalmstadt
Baulotsen in Schwalmstadt
Bauwilligen zum Erfolg verhelfen: Das ist das Ziel der Baulotsen Alisa Jung und Alexander In-den. Beide arbeiten für das Bauamt der Stadt Schwalmstadt und verstehen sich dort als Schnittstelle zwischen Einwohnern, Politik und Verwaltung. Ihre Aufgabe ist es, Bürgerinnen und Bürgern bei der Sanierung oder dem Neubau ihrer Immobilien zu helfen und sie u.a. bei den Behördengängen zu unterstützen. „Geht nicht, gibt’s nicht“ lautet das Motto der beiden.
„Manche Leute scheuen sich vor dem Austausch mit der Verwaltung“, erklärt Alexander Inden. Hier kommen der gelernte Stadtplaner und die Architektin ins Spiel. Sie versuchen, den Menschen die Angst vorm Verwaltungsaufwand zu nehmen. So sind sie beispielsweise erste Ansprechpartner für Fragen rund um den Denkmalschutz oder Fördermöglichkeiten. „Es geht da-rum, durch den Dschungel der Verwaltung zu helfen“ sagt Alisa Jung. Für diese Aufklärungsarbeit und das Beratungsangebot sind die Baulotsin und der Baulotse da. Sie erstellen aber auch Bauanträge, schauen, dass sich Um- und Neubauten behutsam in das Stadtbild einfügen und behalten dabei das Gesamtbild im Auge. Sie müssen einen Überblick über Bebauungspläne, Gesetze und Vorschriften haben, während gleichzeitig versucht wird, den Eigentümern so viele Freiheiten wie möglich zu schaffen. Hauptziel ist dabei, einen guten Städtebau und ein funktionales Stadtgefüge zu konzipieren, mit dem die Einwohner und die Stadt zufrieden sind.
Der Traum vom Altbau
Immer wieder stoßen Alexander Inden und Alisa Jung bei ihrem Wunsch, die Menschen zurück in die Ortskerne zu bringen, allerdings auch auf Hindernisse. „Der große Sanierungsstau ist eine besondere Herausforderung und machte es in der Vergangenheit nicht einfach, die Menschen für Umbauprojekte im Ortskern zu begeistern. Du brauchst Personen, die anpacken, und dann kann sich auch etwas verändern,“ ist Alisa Jung sicher.
Die Altstadt von Treysa bietet viel Potential für mögliche Sanierungen. Wichtig seien die Menschen, die ihre Visionen umsetzen wollen. Über Eigentümer mit Zukunftsbild freuen sich die beiden am meisten. „Leuchttürme“ haben Alisa Jung und Alexander Inden jene Einwohner liebevoll benannt, welche sich an das vielversprechende und bemerkenswerte, aber auch schwierige Erbe Treysas trauen. Mit Rat und Tat stehen sie den Eigentümern dabei zur Seite. „Es geht nicht darum, zu verhindern, dass die Leute bauen, vielmehr versuchen wir, sie zu unterstützen,“ verspricht Alexander Inden.
Die Auflagen gerade für Anbauten oder Gebäude mit Denkmalschutz können überfordernd wirken und Hürden bei der Sanierung darstellen. Baugenehmigungen sind nicht nur bei Neubauten eine Voraussetzung, sondern werden auch bei An- oder Umbauten gefordert. Die Möglichkeiten zur Förderung und Unterstützung sind sehr unterschiedlich. Alisa Jung und Alexander Inden betrachten jede Situation individuell und freuen sich, wenn sie helfen können, Eigentümer zu Möglichmachern zu machen. Dabei vernetzen sie auch gerne Menschen untereinander. „Jeder kann unverbindlich hier vorbeischauen und sich Tipps holen. Auch wenn die Bauaufgabe komplex ist, wollen wir einen pragmatischen Lösungsweg finden. Man muss sich nur an die Vorgaben halten,“ verdeutlicht Alisa Jung.
In den letzten Jahren hat die Stadt Schwalmstadt auch selbst begonnen, Altbauten zu kaufen, um nun Eigentümer zu finden, welche die Gebäude zu schätzen wissen und sie behutsam sanieren wollen. „So möchten wir als Stadt aktiv gegen den Verfall der Ortskerne vorgehen und eine positive Entwicklung anschieben,“ erklärt Alexander Inden.