Désirée & Thomas Bogie
Umbau einer Scheune zu Wohnungen in Neuenhain
Umbau einer Scheune zu Wohnungen in Neuenhain
2022
12
6
Im Jahr 2018 stellten die Bogies ein Plusenergiehaus mit Strohballendämmung zur eigenen Nutzung fertig, denn sie hatten schon immer den Traum, ein besonders nachhaltiges Zuhause zu schaffen. Das Haupthaus wird seitdem vermietet. In 2022 realisierten Désirée und Thomas Bogie eine Mietwohnung in einem Anbau an einer kleinen Scheune.
Im gleichen Jahr folgte dann die Sanierung der großen Hauptscheune, die Thomas Bogie bislang als betriebliches Lager seines Bauunternehmens genutzt hatte. Er motiviert generell für das Thema Umbau: „Die alten Wirtschaftsgebäude in der Schwalm-Aue bieten so viel Potenzial, nicht nur fürs Wohnen, sondern auch für andere Nutzungen. Hoffentlich erkennen das auch andere Eigentümer, um eine weitere Flächenversiegelung im Außenbereich zu verhindern“.
Den Charme der alten Bausubstanz erhalten
Im Obergeschoss der Scheune entstanden drei Wohneinheiten mit Größen zwischen 60 und 100 qm. Das große Volumen der Scheune erlaubten Thomas und Désirée Bogie dabei, ganz individuelle Grundrisse für unterschiedliche Zielgruppen zu planen. „Das Obergeschoss einer Scheune bietet den Vorteil, dass wir hier nicht mit einer Versalzung der Außenwände durch einen feuchten Sockel oder Ammoniak aus der früheren Tierhaltung zu kämpfen haben“, beschreibt der Architekt. Durch die Nutzungsänderung wurden an die Sanierung die gleichen energetischen Anforderungen gestellt wie an einen Neubau.
In der energetischen Sanierung lag dann auch ein Schwerpunkt der Umbauarbeiten, die mit Fördermitteln aus der Dorferneuerung unterstützt wurden. Wichtig waren Désirée und Thomas Bogie zudem Transparenz und Helligkeit. So erhielten die Wohnungen große Fensteröffnungen zum Garten und einen Balkon, der Platz zum Austausch mit den Nachbarn bietet. Ziel war es, den Charme des alten Gemäuers zu erhalten und das Alte mit dem Neuen optisch und bautechnisch zu verbinden. Das Erdgeschoss der Scheune nutzen die Mieter u.a. als Radabstellplatz, als Winterquartier für die Gartenmöbel, als Werkstatt oder für eine Partie Tischtennis.
Wir haben ein kleines Quartier geschaffen“, sagt Désirée Bogie und ergänzt: „Als Eigentümer hatten wir den Vorteil, die Entscheidungen treffen zu können, anders als bei einem klassischen Genossenschaftsprojekt. Wir haben die Grundlage für ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis gelegt.
Dazu gehört ein Gemeinschaftsgarten mit einer komfortablen 40 qm großen Gartenhütte, das schafft Raum für Begegnungen. Die Garten- und Hofpflege ist Gemeinschaftsaufgabe. Wir legen Wert auf einen offenen, hilfsbereiten und toleranten Umgang. Wenn die Chemie stimmt, funktioniert unser Nachbarschaftsprojekt auf Dauer.“